Der Sommer ist endlich da! Berliner und Besucher der Stadt wollen nur eins: Abkühlung. Auch wenn wir das Wasser direkt vor der Haustür haben, ist die Spree leider noch immer zu verschmutzt um darin zu schwimmen, wobei das manche hartgesottenen Berliner nicht stört - man sieht ab und zu Schwimmer auf Höhe des Treptower Parks. Genießen kann man die Spree trotzdem: es gibt einige Kanu-Verleihe entlang der Spree, besonders zu empfehlen ist alles um den Treptower Park, denn von dort aus erreicht man gut die kleineren Arme des Kanals. Doch was tun Schwimmer wenn die Bäder aus allen Nähten platzen? Zum Glück gibt es zahlreiche Seen rund um Berlin. Viele davon sind auch mit den öffentlichen Verkehrsmitteln gut zu erreichen.
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1. Wannsee
Wannsee / Foto: Lindsay Eyink
Mit Sicherheit ist der Wannsee der berühmteste See in Berlin. Der Wannsee hat einen Badestrand mit ordentlicher Infrastruktur wie Toiletten, Duschen, und einem Kiosk, sowie rollstuhlgerechte Zugänge zum weißem Sandstrand. Für das echte Urlaubsfeeling kann man vor Ort Strandkörbe mieten. Wer gut zu Fuß oder mit dem Fahrrad unterwegs ist, der kann von der S-Bahn Wannsee oder Nikolassee aus nach einem Platz am Ufer des Sees suchen. Es gibt einige kleinere Naturstrände und Buchten, an denen man aber auf den eigens von der Ostsee importierten Sand des Strandbades verzichten muss. Eine Anreise mit der S-Bahn ist an Wochenenden im Sommer empfohlen, denn die Parkplätze sind schnell belegt. Der See ist jedoch groß genug, so dass jeder ein Plätzchen zum Baden findet.
2. Gamensee
Der Gamensee ist leider nur mit dem Auto zu erreichen (auf der B158 bis zum Ort Tiefensee). Aus diesem Grund ist er aber auch selten überfüllt. Es gibt am Campingplatz, wo sich auch die Parkplätze befinden, eine kostenpflichtige Badestelle mit einer Liegewiese und einer schwimmenden Plattform im See. Um den See herum gibt es einen Wanderweg und einige unbewachte Badestellen. Der See ist recht tief und daher ziemlich kalt. Das Örtchen Tiefensee ist klein, aber es lohnt sich ein Tagesausflug, denn man kann dort mit der Draisinenbahn fahren. Direkt am Kreisverkehr ist das Hotel Restaurant Spitzkrug, das sich auf deutsche Küche hergestellt aus lokalen Produkten spezialisiert hat.
3. Müggelsee
Der Müggelsee ist die Ostberliner Variante des Wannsees und fast genauso bekannt. Auch am Müggelsee gibt es ein Strandbad, das allerdings weniger Möglichkeiten bietet als das am Wannsee. Aufgrund von Renovierungsarbeiten ist der Eintritt aktuell frei. Auch den Müggelsee erreicht man gut mit den öffentlichen Verkehrsmitteln. Die Parkplätze sind bei schönem Wetter schnell belegt. Das Wasser ist sehr flach und warm. Auch der Müggelsee hat neben dem Strandbad einige Naturstrände ohne Infrastruktur, aber in der Hauptsaison fährt ein Eiswagen die wichtigsten Strände ab. Diese erreicht man wenn man unter der Unterführung durch läuft. Es gibt entlang des Müggelsees einige Restaurants, zum Beispiel das Bräustübl, wo man am Ende des Tages ein kühles Radler und ein schönes Essen mit Blick auf den See genießen kann. Von der S-Bahn Friedrichshagen sind es circa 10 Minuten Fußweg zum See.
4. Haussee
In der gleichen Richtung wie der Gamensee liegt der Haussee im kleinen Örtchen Seefeld-Löhme. Seefeld hat einen Bahnhof an dem stündlich ein Zug hält. Der Haussee ist recht überschaubar und hat mehrere kleine Badestellen, die man über einen Rundweg erreichen kann. Essen kann man in der Fischerhütte. Und wer lieber am Strand picknicken möchte, der kann auch sonntags im Hofladen (neben der Fischerhütte) Brot, Käse, Wurst, Wein, und andere lokale und überregionale Produkte einkaufen.
5. Straussee
Straussee / Foto: Daniel Knieper
Ein schöner Waldsee ist der Straussee, rund 10 Kilometer östlich von der Berliner Stadtgrenze. Der See ist gut per S-Bahn zu erreichen (S Strausberg Stadt, von dort circa 20 Minuten Fußweg). Es gibt ein Strandbad mit Liegewiese, man findet aber auch wunderschöne kleinere Buchten, wenn man am See entlang läuft oder mit dem Fahrrad umrundet. Es gibt keine Infrastruktur, daher sollte man sich etwas zu Essen und Trinken mitnehmen. Die Wassertemperatur kann etwas kalt sein, und an manchen Stellen fällt der See recht steil ab. Was den Charme des Sees ausmacht ist, dass man auch an heißen Sommertagen einen einsamen Strand findet. Parkplätze gibt es entlang des Sees im Wald genug.
6. Flakensee
Der Flakensee in Woltersdorf (Station Woltersdorf, Schleuse) ist fast ein kleiner Geheimtipp. Schon die Anfahrt in der historischen Tram vom Anfang des 20. Jahrhunderts ist ein Erlebnis. Von der Haltestelle aus sind es circa 15 Minuten Fußweg bis zur Badestelle. Am Campingplatz gibt es einen Imbiss, und auch einfache Toiletten sind vorhanden. An der Schleuse, ganz in der Nähe der Endhaltestelle der Tram, ist das Restaurant Liebesquelle. Die gleichnamige Quelle ist leider versiegt, aber frisches Trinkwasser bekommt man noch immer an der Woltersdorfer Liebesquelle, direkt hinter dem Restaurant.
7. Weißer See
Weißer See / Foto: Oh-Berlin.com
Der Weiße See liegt in Pankow und somit im Norden Berlins. Der See hat ein kostenpflichtiges Strandbad mit Gastronomie und Toiletten, man kann sich aber auch entlang des Ufers eine kleine Bucht suchen. Der See ist meist wegen seiner zentralen Lage (15 Minuten vom Alexanderplatz) recht gut besucht, aber für eine kurze Abkühlung durchaus empfehlenswert. Parkplätze sind an der Straße vorhanden, dennoch ist die Anreise mit den öffentlichen Verkehrsmitteln deutlich entspannter (Tram Haltestelle Berliner Allee/Indira Gandhi Straße). Gelegenheiten nach dem Baden Essen zu gehen gibt es zu Genüge.
8. Rangsdorfer See
Der Rangsdorfer See liegt 10 Kilometer südlich von der Berliner Stadtgrenze, und ist durch einen Bahnhof mit der Stadt angebunden. Der Rangsdorfer See hat ein kleines Strandbad und hat neben diesem nur wenige Badestellen, da der See zu einem großen Teil Naturschutzgebiet ist. Der See ist nicht besonders tief, weshalb die Wassertemperaturen recht angenehm sind.
Weitere Badeseen sind der Plötzensee, Groß Glienicker See, Schlachtensee, Liepnitzsee, Krumme Lanke, oder der Tegeler See. Für Autobesitzer lohnt sich auch der Blick auf die Karte: viele Seen im Umland haben kleine Strandbäder, sind aber nicht bekannt. Man kann also einfach mal losfahren und findet vielleicht einen hübschen See, der auch bei bestem Sommerwetter nicht überfüllt ist.
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